Dr. Thomas Hartung (SPD-Fraktion), SCL, Renate Licht (DGB), Jörg Kubitzki (DIE LINKE) Steffen-Claudio Lemme (SPD), Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Verwaltungsrates der AOK PLUS, kritisierte mit deutlichen Worten die Pläne der Bundesregierung zur zukünftigen Finanzierung der Krankenversicherung. „Ein Prämienmodell werden sich die Versicherten schlicht nicht leisten können. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit keinen Einkommen sind hier die Betroffenen“, erklärte er dem Publikum.
Der Deutsche Gewerkschaftsverband des Saale-Orla-Kreises (DGB-SOK) hatte zu der Podiumsdiskussion nach Pößneck eingeladen.
Neben Lemme waren der Landtagsabgeordnete Dr. Thomas Hartungen (parteilos, SPD-Fraktion – gesundheitspolitischer Sprecher) und Jörg Kubitzki (DIE LINKE) der Einladung auf das Podium gefolgt. Die Moderation übernahm Renate Licht, DGB-Vorsitzende in Thüringen. Vertreter der FDP und CDU kamen der Einladung hingegen nicht nach.
Im Vordergrund der Debatte stand die Kritik an der geplanten Einführung der Kopfpauschale durch die schwarz-gelbe Bundesregierung. „Wir meinen, die Starken müssen grundsätzlich auch einen stärkeren Beitrag leisten“, stellte Lemme klar.
Auf der Suche nach einer Alternative machte sich der Bundestagsabgeordnete unzweideutig für die solidarische Bürgerversicherung stark. Sie sei eine notwendige Reaktion auf steigende Ausgaben für die Gesundheit vor dem Hintergrund des wissenschaftlichen-technisch Fortschritts sowie des demografischen Wandels. Beide, Gesetzliche (GKV) wie Private Krankenkassenversicherung (PKV), sollen die Bürgerversicherung zukünftig anbieten können. Ein weiteres Problemfeld sei der starke Lobbyismus und die Anzahl der Krankenkassen. Man müsse langfristig eine „Reduzierung der Krankenkassenlandschaft auf bundesweit 40 bis 60 anstreben“, schlug Lemme vor. Momentan sind es noch 167 Krankenkassen. Die Diskutanten waren sich darüber einig, die solidarische Krankenversicherung erhalten zu wollen, um die Gesundheitsversorgung zu garantieren.