Nicht ohne Vorbedacht wählte Steffen Lemme, Kandidat für die Bundestagswahl der SPD, am ersten Donnerstag im September die Arterner Berufschule auf dem Königsstuhl für einen Besuch aus. Schließlich kennt er die Probleme der Auszubildenden aus seiner Gewerkschaftsarbeit.
Für ihn ist mehr Geld für Bildung und Ausbildung der richtige Weg um allen Jugendlichen gleiche Chancen einzuräumen und berufliche Perspektiven zu geben. Als Schützenhilfe holte sich Steffen Lemme die stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, Andrea Nahles, mit ins Boot. Diese ist im Kompetenzteam von Frank-Walter Steinmeier unter anderem für das Themenfeld „Bildung“ zuständig.
Nahles betonte, dass sie Steffen Lemme wegen seiner Kompetenz schätzt und deshalb gern unterstützt. Joachim Seidler, stellvertretender Schulleiter führte die Gäste durch die Ausbildungskabinette. In den modernen technischen Labors, an den CNC-Maschinen, in den Computerkabinetten oder in der Ausbildungsküche werden die Lehrlinge praxisnah ausgebildet. Nicht ohne Stolz verwies Fachlehrer Jens Mayer auf die hochmoderne Ausstattung des Ausbildungsbereiches für Kfz-Lehrlinge. Der BMW, welcher nach Rudolf Diesel, auf den Namen Rudolf getauft wurde, ist von den Autobauern aus Bayern kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Andrea Nahles scherzte, nach dem Wahlkampf könne sie ihren VW Passat ebenfalls zur Verfügung stellen, denn dann sei dieser fertig. Steffen Lemme hatte gleich einen Namen für das Fahrzeug parat, man könne es Gesine taufen, denn es gehörte Bundespräsidentenkandidatin Gesine Schwan.
Im Speisesaal warteten inzwischen Lehrlinge gespannt auf ein Gespräch mit Andrea Nahles und Steffen Lemme. Beide zeigten sich beeindruckt von den modernen Ausbildungsbedingungen der Jugendlichen. Es nutze jedoch nichts, moderne Ausbildungstechnik in den Berufsbildenen Schulen einzusetzen, wenn die nötigen Voraussetzungen nicht schon in Kindergarten, Grund- und Regelschule geschaffen werden. Deshalb ist eine Reformierung des Bildungswesens dringend notwendig.
Um die Abwanderung gut ausgebildeter Fachkräfte zu beenden, wird Steffen Lemme, der das Direktmandat im Wahlkreis anstrebt, als Mitglied der SPD-Fraktion im Bundestag für die Durchsetzung eines gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohns kämpfen. Das sei auch ein wichtiges Instrument zur Wirtschaftsentwicklung. Wenn die Leute nämlich von ihrer Arbeit vernünftig leben können, dann werden sie auch wieder mehr konsumieren.