Kinderarmut in Thüringen

Veröffentlicht am 05.03.2009 in Soziales

Andreas Räuber (Landtagskandidat), Steffen Lemme, Prof. Dr. Roland Merten (FSU), Steffen Sauerbier (Vors. SPD Roßleben)

Am Dienstag, den 3. März lud der SPD-Ortsverein Roßleben zu einer Veranstaltung zur Kinderarmut in Thüringen in das Mehrgenerationenhaus ein. Prof. Dr. Roland Merten, Direktor des Instituts für Erziehungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena, stellte den anwesenden Gästen den von ihm und seinen Mitarbeitern erstellten Thüringer Kindersozialbericht vor.

Im Rahmen seines Vortrages stellte er klar, dass wir in Deutschland kein Armutsproblem haben. Wir sind eines der reichsten Länder der Erde. Was wir aber definitiv haben, ist ein Verteilungsproblem. Die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer reicher. Aus seiner Sicht muss auf das Problem der Kinderarmut aber besonders aufmerksam gemacht werden, da die Kinderarmutsquote die Armutsquote der Gesamtbevölkerung deutlich übersteigt. Das größte Armutsrisiko liegt seinen Untersuchungen zu Folge bei alleinerziehenden Müttern mit Kindern. In Thüringen lebten im Jahr 2007 25,01% aller Kinder in Abhängigkeit von Sozialleistungen. Deutschlandweit waren es im Vergleich 16,72%. Festgestellt wurde auch, dass die Kinder, die in der Schule die größten Probleme haben überdurchschnittlich oft aus sozial benachteiligten Familien kommen. Im Anschluss an den Bericht, der sich auch sehr kritisch mit dem Betreuungsschlüssel in Kindertagesstätten sowie dem Lehrermangel an Thüringer Schulen auseinandersetzt, kam es zu einer regen Diskussionsrunde zwischen den anwesenden Gästen sowie dem Landesvorsitzenden des DGB - Thüringen Steffen Lemme, dem Leiter des Schulverwaltungsamts des Kyffhäuserkreises Andreas Räuber und der Leiterin des Mehrgenerationenhauses Roßleben Susanne Kammlodt. Roswitha Stahr, Lehrerin an der Hauptmann-Regelschule Roßleben, wies unter anderem daraufhin, dass eine ganze Reihe von Schülern weder Pausenbrote mit haben noch an der mittäglichen Schulspeisung teilnehmen können. Die Ursachen liegen hier wiederum oftmals bei der mangelnden finanziellen Ausstattung der Eltern. In diesem Zusammenhang wies Steffen Lemme daraufhin, dass die Kinderarmut im Freistaat unter anderem mit einer angemessenen Lohnentwicklung eingedämmt werden könnte. Prof. Merten forderte ergänzend eine Erhöhung der Hartz IV-Regelsätze. Abschließend erläuterte Andreas Räuber die Einwirkungsmöglichkeiten in den Städten und Gemeinden. So könnte man vor Ort z.B. die finanziellen Möglichkeit prüfen, den Kindern in den Kitas ein kostenfreies und gesundes Mittagessen zu bieten.

 
 

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